Mit Winterblühern den Garten verzaubern

Mit attraktiven Winternblühern setzen Sie besondere Akzente im Garten, insbesondere im Sichtbereichen von Balkon & Terrasse, im Vorgarten oder vor immergrünen Koniferen. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Arten vor und geben Empfehlungen zu Pflanzung und Pflege.

Die wahre Kunst der Gartengestaltung erweist sich darin, einen Garten anzulegen, der das ganze Jahr über attraktiv ist. Die Winterzeit, die Zeit der Ruhe in der Natur, belohnt uns bei geglückter Architektur, mit einem romantisch-melancholischen Charme der ganz besonderen Art. Der Garten strahlt, auch ohne  Blütenpracht und grünes Kleid, Harmonie und Stil aus. Dabei kommt es darauf an, strukturgebende, immergrüne Pflanzen (Koniferen, Bambus, Buchs, Ilex, etc) gekonnt so zu platzieren, dass sie dem Garten ein Gerüst geben. Manche Immergrüne werden unter der Schneelast oder im Gewand von Raureif zu Skulpturen der ganz besonderen Art.

In dieser Umgebung, in der Formen verstärkt akzentuieren und Farben zurücktreten, können einzelne Blüten, kräftig gemusterte Baumrinden oder skurrile Wuchsformen dramatische Effekte verursachen. Vor allem die wenigen Farbtupfer wirken im Winter besonders intensiv.

Wir wollen Ihnen hier mit einigen Pflanzenbeispielen zeigen, welche Pflanzen besonders geeignet sind, um Ihren Garten auch im Winter wirkungsvoll in Szene zu setzen.

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Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Winterblüher vor …..

Die Zaubernuss (Hamamelis) ist sicherlich eines der bekanntesten und spektakulärsten Blütengehölze überhaupt. Ab Wintermitte bis zum Beginn des Frühjahres sind die blattlosen Zweige mit unverwechselbaren Blüten in gelb, goldgelb, orange, kupfer oder rot geschmückt. Die Blüten sind fast vollkommen frostbeständig und bestechen durch einen herrlichen Duft. Es gibt verschiedene Sorten, die 2-3 (bis 5 m) hoch wachsen und im Herbst durch eine schöne kräftig gelbe Herbstfärbung auffallen. Die Intermedia-Sorten sind größblütige Zaubernuss-Sorten, die besonders attraktiv sind und einen auserwählten Platz im Garten, z.B. im Vorgarten, in Terrassennähe oder an einsehbaren Strauch-Stauden-Rabatten, finden sollten.

Der Winter-Schneeball (Viburnum bodnantense ‘Dawn’) ist ebenfalls ein bekannter, weit verbreiteter, wertvoller Winterstrauch. Erste Blüten zeigen sich schon früh im Winter. In milden Wintern kann der Winter-Schneeball durchblühen, ansonsten legt er bei strengeren Frösten eine Blühpause ein. Die Hauptblüte liegt im Spätwinter bis frühem Frühjahr. Die Blüten bilden sich am mehrjährigem Holz (Vorsicht beim Rückschnitt!!) und  sind intensiv duftend!

Der Winter-Schneeball bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte bei tiefgründigen, nahrhaften, feuchten, leicht sauren Böden.

Der Winterschneeball hat sehr aparte, intensiv duftende Blüten

Der Mittelmeerschneeball (Viburnum tinus) ist nicht nur ein immergrüner Strauch, sondern bildet im späten Herbst oder frühen Winter hübsche und duftende, weiße bis rosaweiße Blütendolden, die sich bis zum Frühjahr halten. Auch die glänzenden Beeren, die der Blüte ebenfalls in Dolden folgen, sind ein Grund für die Beliebtheit des Mittelmeer-Schneeballs.  Laurustinus der Gärtner wird bis zu 2,50 Meter hoch und hat eine Ausbreitung von bis zu zwei Metern.

Der Strauch benötigt einen hellen Standort, der jedoch vor der morgendlichen Sonne, aber auch vor kalten Nord- und Ostwinden geschützt sein muss. Er eignet sich daher eher für gemäßigte Klimazonen in Mitteleuropa. Der Boden sollte vor der Pflanzung gründlich umgegraben werden und sehr fruchtbar sowie feuchtigkeitsspeichernd sein.

Bei richtigem Standort benötigt der Mittelmeerschneeball nicht viel Pflege. Im Frühjahr sollte man regelmäßig unerwünschte und abgestorbene Triebe heraus schneiden. Auch hochgeschossene Triebe verhindern einen schönen Wuchs und sollten regelmäßig entfernt werden. Da der Strauch von allein zu einem rundkronigen Wachstum neigt, sollte man diesen Wuchs durch geeigneten Rückschnitt fördern, denn in dieser Form wirkt er sehr apart. Gerade im Winter ist es sehr wichtig, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.

Mittelmeerschneeball (Viburnum tinus)

Die Schmuck-Mahonie (Mahonia bealii) ist eigentlich ein Vor-Frühlingsblüher, der aber durch sein dunkelgrünes, attraktiv gefiedertes Laub auch den ganzen Winter über auffällt.

Die Schmuck-Mahonie gehört zu den attraktivsten Mahonienarten überhaupt, die sich von Jahr zu Jahr schöner entwickelt. Da sich der Kleinstrauch (bis ca 2 m Höhe) von Natur aus nur schwach verzeigt, sieht die Pflanze in den ersten Jahren vom Wuchsbild meist etwas ärmlich aus, jedoch entschädigt die wunderschöne, goldgelbe 10-20 cm lange Blütentraube vollends. Die duftenden Blüten erscheinen ab Februar, in milden Wintern auch schon mal im Januar, und blühen bis April in Schüben.

Die Schmuckmahonie bevorzugt tiefgründige, humose Böden bei sonnigen bis halbschattigen, geschützten Standorten. In strengen Wintern ist ein Winterschutz aus Tannenreisig o.ä. angebracht.

Verschneite, blühende Winterschmuckmahonie

Die rosablühende Winterkirsche (Prunus subhirtella ‘Autumnalis rosea’) ist ein mittelstarkwachsender Strauch oder kleiner Baum von 4-6 m Wuchshöhe. Dabei entwickelt sich ein natürlich lockerer Wuchs, der vasenförmig ausladend ist und im Alter zu leichtem Überhängen neigt. Besonders auffallend ist, dass seine Blüte bereits im Herbst nach dem Laubfall beginnt und sich dann mit Blühpausen (je nach Winterwitterung) bis März (April) fortsetzt.

Die auffälligen Blüten sitzen in Büscheln zu 2-5 und sind sehr reichblühend. Die Winterkirsche ist ein besonders wertvoller Winterblüher. Sein Pflanzplatz sollte daher immer nahe am Menschen sein, z.B. im Vorgarten, Terrassennähe oder in Sichtweite im Garten. Besonders schön wirkt das winterliche Farbspiel vor oder zwischen Koniferen.
Wie die meisten japanischen Zierkirschen imponiert die Winterkirsche durch eine auffallend schöne rötlich-gelbe Herbstfärbung.

Die Rosa Winterkirsche ist ein apart blühender Winterblüher

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Rindenzeichnung von Gehölzen. Steht der Baum exponiert im Vorgarten oder ist er in Sichtweite von Balkon, Terrasse und Wohnzimmer, dann sollten Sie auf eine schöne Rindenzeichnung Wert legen. Schließlich steht der Laubbaum in der Winterzeit 5 bis 6 Monate ohne Laub im Garten, so dass andere Ziermerkmale in dieser Zeit an Bedeutung gewinnen – ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist, wie die folgenden Bilder zeigen:

Rindenschmuck der Mahagoni-Kirsche (Prunus serrulata)
Rindenschmuck Gold-Birke
Rindenschmuck Streifen-Ahorn
Rindenschmuck Zimt-Ahorn

Der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) ist ein Strauch mit langen, dünnen, niederliegenden Trieben. Eine stützende Mauer, Zaun- oder Rankelemente geben der Pflanze den notwendigen Halt (Spreizklimmer). Der jährliche Rückschnitt nach der Blüte im Frühjahr erhält die notwendige Form, denn ansonsten kann der Strauch zu einem 3 m hohen und ebenso breiten Exemplar herauswachsen. Der sonst eher unscheinbare und anspruchslose Strauch überrascht im Winter von Dezember bis März/April mit vielen gelb leuchtenden Sternblüten

Der anspruchslose Winterjasmin bevorzugt einen überwiegend sonnigen Standort (im Halbschatten lässt die Blühwilligkeit merklich nach) und einen einigermaßen durchlässigen, leicht kalkhaltigen Boden. Der wärmeliebende Strauch entwickelt sich auf wärmespeichernden Steingärten in Hanglage besonders gut.

Winterjasmin mit intensiv gelben Sternblüten

Der Laub abwerfende kleine Strauch (Edgeworthia chrysantha) ist mit unserem Seidelbast verwandt. Seine Heimat ist China. Mit breit gefächertem Wuchs erreicht er nur etwa 120 bis 150 cm Höhe und ist damit für kleine Gärten gut geeignet. Er gefällt durch seine büschelförmigen Blütchen, die herrlich duften und außen mit feinen seidigen Haaren besetzt sind. Blütezeit ist im Spätwinter (ab Februar bis März).

Diese kostbare Pflanzenrarität benötigt einen geschützten, warmen Standort, aber ohne volle Sonne. Der Boden sollte leicht sauer, durchlässig und humusreich sein. Der zierliche Strauch braucht kaum Pflege, höchstens einen korrigierenden Rückschnitt von Zeit zu Zeit.

Unser Gestaltungstipp:
Die Edgeworthie lässt sich wunderbar zwischen immergrüne Rhododendren intergrieren, wo ihre zarten Blüten vor dem kräftig-dunkelgrünen Laub noch intensiver wirken!

Apartes Kleingehölz Edgeworthia

Die intensive Forschungs- und Züchtungsarbeit bei Kamelien (Camelia japonica und Arten) hat neue, bisher unbekannte Arten und Sorten hervorgebracht, die in den meisten Regionen Deutschlands erfolgreich kultiviert werden können. Die Kamelie gilt heute als eine der begehrtesten Kübelpflanzen überhaupt – und dies nicht zuletzt wegen der überaus attraktiven Blüte in der Winterzeit.

Knospen bilden sich bereits im Laufe der sommerlichen Vegetationszeit aus, die Blütezeit aber beginnt etwa ab November mit den früheren Sorten. Die Masse der Kamelien blüht in der Zeit von Januar/Februar bis April. Allerdings benötigt die Kamelie in der Regel einen zusätzlichen Winterschutz.

Camelia sasanqua ist eine früh blühende Kamelienart

Winterblühende Zwiebel- und Knollengewächse

Die meisten Blumenzwiebelgewächse zählen zu den Frühlings- und Vorfrühlingsblühern. Bei genauerem Hinsehen und geschickter Auswahl lassen sich aber auch im Winter, bei Schnee und Eis, Farbtupfer platzieren, die uns einen ersten Frühlingshauch erleben lassen. Meist sind es die wärmeren, geschützten Südseiten von Hausanlagen oder Mauern, wo die Sonne den Boden schon erwärmt und erstes Blattgrün zu sprießen beginnt, während sich noch auf der kalten Hausnordseite die Schneeberge türmen. Manche Zwiebeln, wie der Winterling oder Wildalpenveilchen breiten sich gerne flächig aus, während andere sich eher still und horstartig präsentieren (z.B. Iris, Wildtulpen und Wildnarzissen). Beim flächigen Zusammenpflanzen verschiedener Zwiebelarten ergeben sich spektakuläre Kompositionen, z.B. Schneeglöckchen & Schneestolz (Chionodoxa), Cyclamen & Schneeglöckchen oder Winterlinge & Blaue Iris.

Jedoch bei allen Zwiebelpflanzungen gilt: Zur vollendeten Entwicklung und voller Pracht ist einiges an Zeit und Geduld nötig. Erst dann entwicklen sich prachtvoll blühende Blumeteppiche.

Früh blühende Wild-Alpenveilchen Cyclamen coum
Winterling (Eranthis hyemalis)
Frühblühender Krokuss
Der Klassiker: Schneeglöckchen Galanthus
Aparter Frühblüher Iris reticulata

Christrose, Schneerose oder Frühlingsrose sind verschiedene Namen für die Arten und Hybriden der Pflanzengattung Helleborus. Diese etwas langsamwüchsigen Schönheiten  können am rechten Platz sehr alt werden  sich über Jahrzehnte immer schöner entwickeln. Ideal ist ein absonniger bis lichtschattiger Standort in Gehölznähe (Lebensbereich Gehölzrand) auf einem durchlässigen, lehm- und kalkhaltigen, frischfeuchten Boden. Die fleischigen Wurzeln sind sehr empfindlich und vertragen kein Graben oder Hacken, sind aber durchaus dankbar für eine Mulchschicht aus Komposterde oder eine schützende Laubschicht für den Winter. Helleborus sind immergrün und blühen, jenach Art bzw. Sorte von November (H. niger) bis März/April (H.-Hybriden).

Eine besonders schöne Auswahl an Helleborus-Arten und Sorten finden Sie bei uns von November bis Januar-Februar.