Klimapflanzen für den Hausgarten
Steigende Temperaturen, Extremwetter, neue Schädlinge und geringer Niederschlag – mit diesen Problemen werden Bäume und Pflanzen durch den Klimawandel immer mehr konfrontiert. Leider zeigt sich, dass viele Pflanzen Probleme mit den stark wechselnden Wettersituationen bekommen. Das betrifft nicht nur Wälder und städtische Pflanzungen, sondern auch den eigenen Hausgarten. Als Gärtner lohnt es sich also, bei Neupflanzungen den Klimawandel im Hinterkopf zu behalten und auf widerstandsfähige Sorten zu setzen.
Perfekt sind die sogenannten Zukunfts- oder auch Klimabäume für den Hausgarten! Aber was bedeutet das überhaupt? Was macht diese Baumarten widerstandsfähiger als andere und weshalb brauchen wir sie? All diese Fragen und noch einige weitere haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt! Außerdem stellen wir die besten 15 Klimabäume für den Hausgarten vor. Es lohnt sich also unbedingt vor dem Kauf des nächsten Bäumes diese Listen zu studieren.
Warum es klug ist einen Baum im Garten zu haben?
Fakt ist: Wir brauchen grünere Städte! Als Gartenbesitzer, könnt Ihr hier einen wertvollen Beitrag leisten. Denn prinzipiell ist die Pflanzung eines Baumes eine hervorragende Idee: Nicht nur, dass Ihr so dem Klimawandel aktiv entgegenwirkt, gleichzeitig schafft Ihr Euch selbst Gartenplätze mit angenehmem, kühlen Schatten für die kommenden heißen Sommer.
Welche Kriterien sollte ein Klimabaum erfüllen ?
1. Trockenheitsverträglich
Klimabäume müssen sehr hitze- und trockenheitsresistent sein. Das ist das absolute Kernkriterium, denn damit haben Bäume vor allem in städtisch gelegenen Gärten zu kämpfen:
In der Stadt ist es noch mal wärmer als auf dem Land – circa 2 Grad Celsius mehr im Vergleich zum Umland. Das betrifft nicht nur unsere Großstädte, sondern auch viele Kleinstädte. Man spricht von sogenannten „Hitzeinseln“. Häuser und Straßen heizen sich in der Sonne auf und speichern die Wärme. Hinzu kommt eine schlechte Luftzirkulation und vor allem die hohe Luftverschmutzung. Bäume, die im Stadtklima überleben sollen, müssen also extrem robust sein.
WICHTIG: Bitte bedenkt, dass auch Klimabäume in den ersten Jahren und vor allem direkt nach dem Anpflanzen viel gewässert werden müssen! Erst nach 2-3 Jahren haben sie ihr Wurzelwerk soweit ausgebildet, dass sie mit Trockenheit komplett alleine fertig werden.
2. Robust
Nur die Harten kommen in den Garten: Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen spielt auch eine wichtige Rolle.
Aber auch stark schwankende Temperaturen sollten sie locker wegstecken. Neben Hitze müssen sie in unseren Breitengraden gleichzeitig auch Frost und winterliche Temperaturen gut ertragen. Mit dem Klimawandel gibt es schließlich mehr Extremwetter und auch Kälteeinbrüche.
WICHTIG: Einige Klimabäume stammen aus südlicheren Regionen, was ihre Trockenheitstorleranz erklärt. Sie benötigen in den ersten 1-2 Wintern einen zusätzlichen Winterschutz durch Vlies oder Kokosmatten, damit sie bei strengen Minusgraden nicht eingehen. Sobald sie einmal richtig angewachsen sind, besteht bei den Bäumen auf unserer Liste allerdings kein Grund zur Sorge mehr.
3. Anspruchslos
Weitere Faktoren, die Bäumen im Stadtgarten das Leben schwer machen können sind kleine Pflanzflächen, ein geringer Humusgehalt und eine durch Winterdienste verursachte hohe Salzkonzentration im Boden. Bei guten Klimabäumen handelt es sich um Kandidaten, die nicht nur mit extremen Wetterlagen besonders gut umgehen können, sondern auch recht wenige Ansprüche an ihren Standort und an den Boden stellen.
4. Ökologisch wertvoll
Viele (nicht alle) Klimabäume sind zudem ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Bienen, Vögel und Säugetiere und liefern ihnen eine verlässliche Nahrungsquelle, trotz widriger Umstände. Wenn Euch dieser Punkt besonders wichtig ist, dann wählt am besten die Kupfer-Felsenbirne, die Mispel, die Elsbeere oder die Kornelkirsche aus unserer Klimabaum-Liste.
5. Schnell wachsend
Jeder Baum, der gepflanzt wird, ist eine Beitrag zum Klimaschutz, denn er bindet CO2 und wirkt so dem Klimawandel entgegen. Besonders spannend sind in diesem Zusammenhang natürlich schnellwachsende Bäume: Sie binden logischerweise schneller CO2 als langsam wachsende Arten.
Klimabaum Kornelkirsche: wertvolles Bienennährgehölz, schöne Blüte (oben), Vogelnährgehölz, auffallende Früchte (unten)
Einige Beispiele von Klimagehölzen die unsere Baumexperten im Sängerhof empfehlen. Selbstverständlich gibt es noch viele mehr. Achten Sie im Sängerhof auf das orangefarbene Klimaetikett.
Deutscher Name | Botanischer Name | Wuchshöhe /Wuchstyp | Besondere Eigenschaften |
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Feldahorn | Acer campestre ‚Elegant‘ | 8-10 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Französischer Ahorn | Acer monsspessulanum | 8-12 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Felsenbirne | Amelanchier lamarckii | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Kornelkirsche | Cornus mas | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Judasbaum | Cercis canadensis | 3-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Apfeldorn | Crataegus lavallei ‚Carrierei‘ | 5-7 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Blumenesche | Fraxinus ornus ‚Mecsek‘ | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Gold-Gleditschie | Gleditsia triacnthos ‚Sunburst‘ | 8-12 m | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Amberbaum | Liquidambar sty. ‚Slender Silhouette‘ | 10-15 m hoch, schmaler Wuchs | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Zierapfel ‚Royal Raindrops‘ | Malus ‚JFS Royal Raindrops‘ | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Zierapfel ‚Evereste‘ | Malus ‚Evereste‘ | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Eisenholzbaum | Parrotia persica | 5-8 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Traubenkirsche | Prunus padus ‚Schloss Tiefurt‘ | 8-12 m | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Blutpflaume | Prunus cerasifera ‚Nigra‘ | 6-10 m | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Hängende Wildbirne | Pyrus salicifolia ‚Pendula‘ | 5-7 m hoch, malerisch überhängend | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Gold-Robinie | Robinia pseudoaccacia ‚Frsia‘ | 10-15 m hoch , lockerer, malerischer Wuchs | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Quitten | Cydonia oblonga | 5-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Purpur-Erle | Alnus x spaethii | 12-15 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Scharlachdorn | Crataegus coccinea | 5-7 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Japanische Linde | Tilia henryana | 9-15 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Blasenbaum | Koelreuteria paniculata | 6-10 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Losbaum | Clerodendrum trichotomum fargesia | 4-6 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Schmalblättrige Ölweide | Elaeagnus angustifolia | 5-7 m hoch | klimarobust, verträgt Trockenperioden, hitzeverträglich |
Unsere Empfehlung: Zierapfel Malus JFR Royal Raindrops – Ein Zukunftsbaum für alle Gärten
Bei Malus JFS Royal Raindrops® handelt es sich um eine vielversprechende Neuheit aus den USA. Der langsamwüchsige, große Strauch oder kleine Baum hat einen aufrechten Wuchs. Die kräftigen Astansätze entwickeln eine ausgewogene, kompakte Kronenform. Durch die beeindruckenden Ziermerkmale wie die magentapinke Blütenfarbe, die ungewöhnlichen dunkelschwarzrot geschlitzten Blätter, die funkelnd roten Früchte und die bronze-orange lila Herbstfärbung ist Malus JFS Royal Raindrops® ein außergewöhnliches Highlight während der gesamten Vegetationszeit und darüber hinaus.
Er ist sehr hitzeresistent und robust gegenüber Blattkrankheiten und zählt daher zu der Rubrik der Zukunftsbäume, die mit den veränderten Klimabedingungen in Mitteleuropa besser zurechtkommen.
Die Baumschule Ley in Meckenheim hat das alleinige Vermehrungs- und Produktionsrecht an dieser Sorte in Deutschland.
Der Zierapfel Royalty bildet wegen seines rot-braunen Laubes eine Besonderheit unter den Zieräpfeln. Während einige andere Sorten ebenfalls einen rötlichen Laubaustrieb zeigen, aber später vergrünen, bleibt das Laub von Malus ‚Royalty‘ ganzjährig rot-braun (im Austrieb sogar leuchtend rot). Daher lassen sich mit diesem Baum besondere Akzente im Garten setzen!
Grüne Gehölzgruppen lassen sich auflockern und ergeben ei völlig neues Bild. Vor hellen Fassaden und im Zusammenspiel mit weissblühenden Gehölzen und Stauden ergeben sich besonders kontrasteiche, intensive Bilder.
Mit 4-6 m Wuchshöhe bleibt der Baum relativ klein und bietet sich auch für kleinere Gärten an. Der Wuchs ist insgesamt straff aufrecht mit einer starken Verzweigung. Es bildet sich eine kompakte, breit kegelörmige Krone, die auch stärkere Rückschnitte (im kleinen Garten) gut verträgt.
Die Blüte erscheint meist erst in der zweiten Maihälfte, ist im Knospenstadium schwarzrot, später karminrot und im Zusammenspiel mit dem dunklen Laub besonders aufregend.
Die sehr kleinen, kirschkerngroßen, dunkelroten Früchte spielen bei Royalty keine Rolle.
Insgesamt ist die Zierapfelsorte Royalty besonders empfehlenswert wegen seiner geringen Größe und den gestalterischen Möglichkeiten …
Gestalt/Natur: Langsamwüchsiger, großer Strauch oder kleiner Baum, mit meist bis in die Krone reichender gerader Stammverlängerung. Die aufrechte Wuchsform zusammen mit den kräftigen Astansätzen entwickelt eine ausgewogene kompakte Kronenform.
Standort: siehe Vorspann; dieses Kronjuwel unter den Zieräpfeln ist jedoch gegenüber den klassischen Blattkrankheiten hervorragend resistent.
Verwendung/Kultur: Durch die beeindruckenden Ziermerkmale wie die Magenta pinke Blütenfarbe, die dunkel schwarz-rot geschlitzten ungewöhnlichen Blätter, die funkelnd roten Früchte und das Potpourri an Bronze-orange-lila Herbstfärbung verleiht diese Zierpflanze in jeder Verwendungslage dem Gesamtensemble ein außergewöhnliches Highlight während der Vegetationszeit.
Ökologie: Die bis lange in den Winter anhaftenden Früchte sind bei der Tierwelt sehr beliebt.
Höhe: 6-8 m; 4-5 m breit
Wuchs: breit aufrecht, schnittverträglich Laub: dreilappig gezackt; sehr gesund; ab Austrieb glänzend dunkel schwarz-rot; Herbstfärbung Bronze-orange-lila Blüte: strahlend Magenta pink Frucht: ab Spätsommer auffallend; rot, klein, rund; lange bis in den Winter haftend Standort: frisch bis feucht, tiefgründig, nährstoffreich, lehmig; sonnig bis lichtschattig Sonstiges: sehr resistent; anpassungsfähig; Hitze- und Trockenheitsverträglich; bisher in Europa exklusiv von Ley vermehrt |
Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
Die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) ein aufrechter, mehrstämmiger Großstrauch oder kleiner Baum, der 6-8 m hoch und 4-6 m breit werden kann. Auffällig ist der kupfer-bronzefarbene Austrieb mit cremeweißer Blüte im April. In der Zeit von August bis September bilden sich heidelbeergroße purpur-schwarze Beeren, die auch eßbar sind – gerne aber auch frühzeitig von Vögeln abgeerntet werden.
Die Kupfer-Felsenbirne stellt nur geringe Bodenansprüche und entwickelt sich bei sonnigen bis halbschattigen Standorten optimal. Der Baum ist hitze- und trockenheitstolerant und bildet zum Herbst eine prächtige Laubfärbung.
Blutpflaume (Prunus cerasifera ‚Nigra‘)
Die Blutpflaume ‚Nigra‘ (Prunus cerasifera) ist ein rundlicher, malerischer Kleinbaum mit dekorativen, dunkelroten, runden Früchten. Die rosafarbenen, schalenförmigen Blüten erscheinen von März bis April. Der Baum wird etwa 5-8 m hoch und 4-6 m breit. Ältere Bäume bilden oft eine sehr dichte, gleichmäßig breite, aufrechte, eiförmige Krone, in der zehlreiche Vögel gerne brüten.
Die Blutpflaume ist ist daher ein wertvolles Pionier- und Vogelschutzgehölz. Die frühe und üppige Blüte macht sie auch zu einer wichtigen Bienenweide im frühen Frühjahr.
Prunus cerasifera ‚Nigra‘ ist ein Tiefwurzler und bildet, je nach Boden, ausläuferbildende Wurzeln.Der Baum ist daher trockenresistent, stadtklimafest, windfest und außerdem wärmeliebend . Die Blutpflaume kommt daher bestens mit den sich ändernden Klimabedingungen zurecht.